Hans Metsch, Dipl.Psych.
Die Methoden sind zunächst naturwissenschaftlich; sie schreiben auch vor, an der Oberfläche zu beginnen und nicht in der Tiefe. Mit der Tiefe aber ändern sich auch die Methoden und es kommt ein hermeneutisches und phänomenologisches Vorgehen hinzu.
Dementsprechend liegt der Schwerpunkt bei den Supervisionen für AusbildungskandidatInnen anfangs bei den verhaltenstherapeutischen und entwicklungspsychologischen Aspekten.
Ich bin bei der Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg als Leiter für therapeutische Selbsterfahrung ('Lehrtherapeut') sowie als Supervisor für Verhaltenstherapie und Systemische Therapie / Familientherapie akkreditiert. Eine Anerkennung als Leiter für IFA-Gruppen (s.u.) erfolgte durch die Landesärztekammer und die Landespsychotherapeutenkammer.
Supervisionsformate:
• Werkzeuge (Gruppe)
Dieses Supervisionsformat ist fallunabhängig. Wir beschäftigen uns mit der Bestückung eines psychotherapeutischen Werkzeugkoffers. Vorgestellt werden kognitive Interventionstechniken (Geschichten, Bilder, Metaphern, Traumarbeit, therapeutische Modelle), die sich als wertvoll nicht nur für Einzelfälle erwiesen haben.
• "Anschieben" (Gruppe)
Manchmal passiert es einfach, daß man in einem bestimmten Fall steckenbleibt und nicht weiterkommt. Oft genügt es dann, wenn der Supervisor ein bißchen anschiebt und bestimmte Richtungskorrekturen vorschlägt. Dazu dient dieses Supervisionsformat. Es sollen soviele Fälle wie möglich besprochen werden, und sobald Sie merken, daß Sie jetzt wieder weiterkommen, vertiefen wir das nicht, sondern gehen zum nächsten Fall.
• Ausbildungssupervision
Im Rahmen der verhaltenstherapeutischen Fachausbildung für KandidatInnen der Psychotherapie und Kinder-/Jugendlichenpsychotherapie ist eine Anzahl von Einzel- und Gruppensupervisionsstunden vorgeschrieben. In dieser Supervision werden die zur Prüfung einzureichenden Fälle mit einem dreifachen Fokus besprochen:
1. Diagnostik und Interventionsverfahren, 2. Gestaltung der therapeutischen Beziehung, 3. Selbstreflexion.
• Einzelselbsterfahrung /-therapie während der Ausbildung
Die neue Ausbildungsordnung (ab 2000) für VT schreibt 30 Stunden Einzelselbsterfahrung bzw. Eigentherapie vor, die bei den SupervisorInnen des SZVT, und also auch bei mir, durchgeführt werden können.
Interaktionelle Fallarbeit (IFA):
Diese Gruppen sind das verhaltenstherapeutische Äquivalent der Balint-Gruppen (und werden deshalb auch entsprechend angerechnet). Hier geht es vor allem um die therapeutische Beziehung und Interaktion. Die Teilnehmer stellen Fälle vor und die Gruppe nimmt Stellung, wobei sie sich nicht auf Diagnosen und Therapievorschläge konzentriert, sondern auf den emotionalen Gehalt der Beziehung, sowie dessen Wurzeln und Auswirkungen.
Diese Arbeit setzt voraus, daß die Gruppe die dafür nötige Kohäsion (d.h. Öffnung nach innen, Verschwiegenheit nach außen) entwickelt. Die Gruppengröße beträgt 8-12.
Teilnehmen können interessierte PsychotherapeutInnen und ÄrztInnen (alle Fachrichtungen), sowie AusbildungskandidatInnen.
Bescheinigungen gelten für die laufende psychotherapeutische / ärztliche Fortbildung.